Nach Jahren hat Microsoft nun einen (aus meiner Sicht) Verstoß gegen die Privacy Policy behoben. Man kann nun für von ActiveSync-Endgeräten angenommenen Nachrichten bei denen eine Lesebestätigung vom Versender angefordert wird, diese generell unterbinden.
Da bei ActiveSync-Endgeräten keine Nachfrage für Lesebestätigungen existierte, hat Exchange bisher immer automatisch eine Lesebestätigung (sofern angefordert) an den Versender geschickt. Bisher gab es außer einen Workaround über zentrale Transportregeln keine Option dieses Verhalten zu ändern.
Bei unter Outlook angenommene Nachrichten kann man das Verhalten ja (schon immer) im Client entsprechend anpassen.
Nun aber gibt es die Option auch für mobile Endgeräte. Die Benutzer können das Verhalten nun selber über das Exchange Control Panel anpassen (Allgemein > "Mobile Geräte"). Hier kann der Benutzer nun das Verhalten über die Schaltfläche "Keine Lesebestätigungen für Nachrichten senden, die auf Geräten gelesen wurde, die ActiveSync verwenden" anpassen.
Natürlich kann man das Verhalten auch über die Exchange Management Shell steuern: Set-CASMailbox -Identity "Username" -ActiveSyncSuppressReadReceipt $true
Um z. B. für alle User-Mailboxen Lesebestätigungen unter ActiveSync zu deaktivieren, gibt man folgenden Befehl ein: Get-Mailbox -RecipientTypeDetails UserMailbox | Set-CASMailbox -ActiveSyncSuppressReadReceipt $true
Für Exchange 2013 konnte ich bisher in der Dokumentation ein solches Feature nicht finden. Werde das aber baldmöglichst in einer aktuell gepatchten Umgebung prüfen.
UPDATE 10.03.2017: Ich habe gerade auf einem Exchange 2013 CU15 die Parameter von Set-CASMailbox geprüft. Der Parameter ist hier definitiv nicht vorhanden. Es wäre schon bedauerlich, wenn das nächste längst notwendige Feature trotz Mainstream-Support seinen Weg nicht in Exchange 2013 finden würde.
UPDATE 27.06.2023: Unter Exchange Online, können Benutzer die Einstellung via Outlook on the Web in den Einstellungen anpassen:
Über den Autor
Thomas Windscheif arbeitet bei excITe Consulting und ist langjähriger Berater im Bereich IT-Infrastruktur und Groupware. Sowohl Kleinunternehmen z. B. im Handwerk als auch der größere fertigende Mittelstand gehören zu seinem Projektumfeld. Im Wesentlichen gehören die Planung von Infrastruktur-Migrationen, Cloud-Lösungen (Microsoft 365), Groupware-Umgebungen (z. B. Exchange) und deren Umsetzung zu seinen Aufgaben. Insbesondere im Umfeld hybrider Identitätsumgebungen mit Entra Connect und den Möglichkeiten zur Härtung der IT-Landschaft konnte er in vielen Projekten Erfahrungen sammeln. Neues begeistert ihn aber ebenso und so unterstützt Thomas Windscheif auch bei themenfremden IT-Systemen, überall da wo er helfen kann.
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