Mir sind bei einigen Exchange-Umgebungen "riesige" Health-Mailboxen aufgefallen (teilweise über 7 GB groß). Grundsätzlich räumt der Health Service diese Postfächer irgendwann selber auf, manchmal eben aber auch nicht. Da es augenscheinlich mittlerweile supported ist, Aufbewahrungrichtlinien auf Healthmailboxen anzuwenden (siehe Blogartikel vom Exchange Produkt-Team: http://blogs.technet.com/b/exchange/archive/2015/03/20/exchange-2013-monitoring-mailboxes.aspx), wende ich eben genau diese auf Healthmailboxen an.
Laut dem Blogartikel sollen die Daten in den Healthmailboxen wenigstens für 30 Tage zu Verfügung stehen, also erstellt man zunächst ein Retention Policy Tag: New-RetentionPolicyTag "RemoveOlderthan30Days" -Type All -RetentionEnabled $true -AgeLimitForRetention 31 -RetentionAction PermanentlyDelete
Anschließend legt man eine Retention Policy an: New-RetentionPolicy –Name “HealthMailboxRetentionPolicy“ –RetentionPolicyTagLinks RemoveOlderThan30Days
Zum Schluss wendet man diese Retention Policy auf alle Monitoring Mailboxen an: Get-Mailbox –Monitoring | Set-Mailbox –RetentionPolicy “HealthMailboxRetentionPolicy“ -UseDatabaseRetentionDefaults $false
Die Anwendung der Richtlinien kann durch folgenden Befehl angefordert werden: Get-Mailbox -Monitoring | Start-ManagedFolderAssistant
Die Erstellung der Retention Policy kann man auch über das Exchange Admin Center durchführen.
Wenn neue Datenbanken oder Exchange-Server hinzukommen, werden auch neue Healthmailboxen angelegt. Die Retention Policy muss nach solchen Änderungen auf die neuen Monitoring Mailboxen manuell angewendet werden. Hierzu wird einfach nochmal der Befehl Get-Mailbox –Monitoring | Set-Mailbox –RetentionPolicy “HealthMailboxRetentionPolicy“ ausgeführt.
Ob bzw. welche RetentionPolicy z. Zt. auf (Monitoring)-Mailboxen angewendet wird, kann man mit Get-Mailbox -Monitoring | fl Name,RetentionPolicy abgefragen.
Über den Autor
Thomas Windscheif arbeitet bei excITe Consulting und ist langjähriger Berater im Bereich IT-Infrastruktur und Groupware. Sowohl Kleinunternehmen z. B. im Handwerk als auch der größere fertigende Mittelstand gehören zu seinem Projektumfeld. Im Wesentlichen gehören die Planung von Infrastruktur-Migrationen, Cloud-Lösungen (Microsoft 365), Groupware-Umgebungen (z. B. Exchange) und deren Umsetzung zu seinen Aufgaben. Insbesondere im Umfeld hybrider Identitätsumgebungen mit Entra Connect und den Möglichkeiten zur Härtung der IT-Landschaft konnte er in vielen Projekten Erfahrungen sammeln. Neues begeistert ihn aber ebenso und so unterstützt Thomas Windscheif auch bei themenfremden IT-Systemen, überall da wo er helfen kann.
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